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Ansprache von Diakon Reinhold Lechinger im Rahmen der Segnung des "Lindenplatzes"

Verehrte Versammelte!

Bei der Erstellung dieser Dorfmitte wurde im Boden hier bei der Linde dieser Christus-Korpus aus Gusseisen gefunden. Warum er dort unter die Erde kam oder wem er gehörte, bleibt ein Rätsel.
Vielmehr sollten wir dagegen bedenken: Er ist gefunden worden. Er wurde bei den Aushubarbeiten nicht beschädigt! Das ist bedeutender als alle Auskünfte über eine eventuelle Herkunft.
Die Kreuzesfigur wurde hier (!) gefunden. Dieser Fund will uns etwas sagen (!), ich deute es als Fingerzeig Gottes! In diesem Fund dürfen wir Gottes Wort vernehmen! Das hört sich dann so an:

"Ihr wollt hier eine Dorfmitte haben. In dieser Mitte habt ihr meinen Kreuzeskörper gefunden. Ich, euer Gott, bin schon Jahrhunderte lang für euch und eure Mitbewohner die Mitte. Abt Richbald hat damals das Land hier dem Kloster St. Emmeram in Regensburg geschenkt. Durch dieses Kloster wurde der Glaube an mich in eurem Dorf aufgebaut und gestärkt. Seit dem Tod am Kreuz und seit der Auferstehung habe ich den Menschen ein ewiges Ziel gegeben. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern gehen. Mein Leiden und Sterben haben den Tod, den größten Feind des Menschen besiegt. Ich habe euch eine Mitte gegeben, ich bin eure Mitte. Wenn ihr mich als Mitte annehmt, wenn ihr mich nicht an den Rand eures Lebens setzt, werdet ihr immer Orientierung für euer Leben haben."
So höre ich Gott aus dem Fund der Christusfigur sprechen.

Wir haben hier eine Dorfmitte, die nur eine lebendige Mitte sein wird, wenn wir uns hier begegnen nach dem Maßstab des gekreuzigten Christus, nach dem Maßstab seiner Liebe. Nur die Liebe, wie er sie verkündet, macht uns lebendig.

Alle, die hier Waren anbieten, wollen auch zu dieser Lebendigkeit in unserem Dorf beitragen. Es sind lauter Nahrungsmittel, die hier angeboten werden. Interessant auch hier die Parallele zu Christus. Er bietet sich uns als Speise an in der Eucharistie, die wir unweit dieses Platzes in der Kirche feiern. Seinen Leib, den er für uns am Kreuz hingegeben hat, empfangen wir im eucharistischen Mahl. Und wir empfangen ihn, damit wir ihn ganz aufnehmen können. Er möchte aus unserem Innern heraus leben. Von dieser seiner Nahrung gestärkt, ist es uns möglich, dem anderen, dem wir begegnen, auch als unseren Bruder, als unsere Schwester wahrzunehmen.

Eine Dorfmitte wäre fehl am Platz, würde ich die anderen um mich herum gar nicht oder nur oberflächlich wahrnehmen. Die Begegnung untereinander soll unter dem Kreuzzeichen gesegnet sein. 

Ein Supermarkt mag zwar aus marktwirtschaftlichen Gründen billigere Angebote machen können, aber eine Begegnung, wie sie solch eine Dorfmitte ermöglichen kann, ist in den Niedrigpreisen eines Supermarktes nicht inbegriffen. Begegnungen, wo ich den anderen wahrnehme, wo ich wahrgenommen werde, Begegnungen, die mehr sind als nur ein "Grüß Gott" oder "Hallo, wie geht´s?", solche Begegnungen sind für echte und helfende Lebendigkeit eines Dorfes notwendig. Solche Begegnungen sollten uns etwas wert sein. Als Seelsorger wünsche ich uns eine für alle gewinnbringende Lebendigekeit.

Bitte vergessen Sie nicht den bedeutenden Fund der Kreuzesfigur. Christus will und soll in unserem Alltag Mitte sein, beim Einkaufen, bei den Begegnungen hier auf dem Platz oder auch in Rast auf den Bänken. Sein Fund war kein bloßer Zufall, er will ein Glücksfall sein.

Obwohl dieser Platz schon seinen Namen hat, traue ich mir, diesem Platz für mich ganz persönlich einen weiteren Namen zu geben. Für mich ganz persönlich ist es auch der  "Neuhauser Kreuz-Platz".
Deshalb nochmals:
Als Seelsorger wünsche ich allen, ob Verkäufer oder Käufer oder nur Ruhesuchende,gesegnete Begegnungen.

Diakon Reinhold Lechinger 

 

 
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